Kastration Katze

Kastration Katze

Fakt ist, Katzen sind äußerst fruchtbare Tiere.

Es wurde ausgerechnet, dass eine einzige Katze, mitgezählt alle verwandten Nachkommen, innerhalb von nur 5 Jahren 13.000 Nachkommen hätte. Je nach Rasse sind sie schon in einem Alter von 5 –9 Monaten geschlechtsreif, oft auch frühreif und könnten schon mit 5 Monaten Junge bekommen. Die Periode der Zeugungsbereitschaft nennt man bei der Kätzin „Rolligkeit“. Die Katzendamen sind in dieser Zeit extrem unruhig, rollen und wälzen sich, schreien, markieren sogar häufig ihr Revier, kleben einem förmlich an den Beinen und entpuppen sich als die reinsten „Nervenplagen“.  In der Natur haben die Katzen mehrere Zyklen pro Jahr, d.h. sie werden im Frühjahr und Sommer mehrmals paarungswillig. Die Rolligkeit kehrt alle 15 –28 Tage wieder, bis die Katzen vom Kater gedeckt worden sind. Das Tageslicht ist für die Ausschüttung von Sexualhormonen von grosser Bedeutung. Wenn die Tage kürzer und dunkler werden, setzen die Zyklen aus, und die Katze wird erst im nächsten Frühjahr wieder deckbereit. Wohnungskatzen sind oft dauerrollig, da sie ja nicht dem Naturlicht ausgesetzt sind und die Tage so lang sind, bis das Licht ausgemacht wird. Diese Dauerrolligkeit ist gesundheitsgefährdend, das Risiko hormoneller Erkrankungen wie Zysten, Gesäugetumore oder Gebärmutterentzündung entfällt bei einer Kastration. Haben Sie keine Zuchtkatze und wünschen Sie keine Nachkommen, ist die Entscheidung zur Kastration für Ihre Katze eine gesunde  Entscheidung. Unsere Tierheime sitzen voll mit Katzen, die ein Zuhause suchen, und es sollten nicht noch mehr Nachkommen produziert werden.

Eine Kastration ist immer aktiver Tierschutz!

Die Kastration ist die schonendste und sicherste Methode zur Verhinderung der Trächtigkeit. Kastrierte Katzen werden im Vergleich zu ihren unkastrierten Artgenossinnen doppelt so alt, sie bleiben in der Nähe des Hauses und sind somit viel weniger Gefahren ausgesetzt.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, meine Katze kastrieren zu lassen ?

Unsere kleinen Lieblinge sollten im Alter von ca 4-7 Monaten kastriert werden, auf jeden Fall vor der ersten Rolligkeit, wenn es eine Freigängerin ist, damit sich kein unerwünschter Nachwuchs einstellt.

Was muss ich bei der Operation beachten?

Ihr Kätzchen muss nüchtern bleiben. Es erhält nach 20.00 Uhr nichts mehr zu fressen, trinken darf die Katze selbstverständlich. Zum vereinbarten Termin geben Sie Ihre Katze bei uns in der Praxis ab. Hier wird sie dann operiert und bleibt bei uns auf der Station bis sie wieder munter ist. Sie schläft sich aus und wird selbstverständlich von uns überwacht. Am Nachmittag können Sie Ihr Kätzchen dann wieder abholen und mit nach Hause nehmen.

Was passiert eigentlich bei der Kastration?

Bei der Kätzin werden bei der Kastration die beiden Eierstöcke entfernt. Dazu muss der Bauch im Bereich des Bauchnabels freirasiert werden, anschließend wird das Operationsfeld desinfiziert. Nun wird unterhalb des Nabels mit dem Skalpell ein kleiner Schnitt gesetzt und die Eierstöcke werden entfernt. Dann wird die Bauchdecke wieder geschlossen. Zunächst wird die Muskelschicht des Bauches mit einem resorbierbaren Faden verschlossen und mit einer weiteren Naht dann die Haut. Dieser Hautfaden wird nach 10 Tagen wieder gezogen. Ihre Katze bekommt ein kleines Pflaster auf die Bauchnaht, welches meist kaum Beachtung findet.

Noch in Narkose wird Ihre Katze tätowiert. Tätowierung ist keine Pflicht, sollte aber dennoch immer gemacht werden. Ihre Katze ist anhand der Nummer im Ohr immer zuzuordnen. In einem Ohr ist die Nummer der Tierarztpraxis, welche die Kastration vorgenommen hat und in dem anderen Ohr eine fortlaufende Nummer die bei Tasso gemeldet ist.

Nach der Operation

Katzen verkraften die Operation problemlos, am nächsten Tag sind sie schon wieder putzmunter. Zu Hause stellen Sie dem kleinen Patienten, wenn er wieder vernünftig laufen kann, ein wenig Wasser hin. Am dritten Tag kommen Sie nochmals zu uns in die Praxis, hier wird dann eine Wundkontrolle gemacht und das Pflaster entfernt. Zehn Tage später sehen wir uns zum Fädenziehen wieder.

Fütterungshinweis nach der Kastration

Das Wichtigste nach der Kastration und der Umstellung der Hormone ist die Fütterung. Katzen neigen dazu, ein wenig zuzulegen. Es liegt dann in der Macht des Besitzers, dieses zu steuern, indem man entweder Futter für kastrierte Katzen anbietet, oder einfach unter Beachtung des Gewichtes der Katze evtl. etwas weniger füttert.

Seit April 2016 gilt in Essen Kastrations- und Registrierpflicht für Freigänger-Katzen

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